Was ist „Impulse“?

Das Rotary-Austausch-Programm „Impulse“ für Unternehmen und Auszubildende

In Zeiten des Demographischen Wandels und zunehmender Internationalisierung werden von Mitarbeitern* und Bewerbern* immer weitergehende kulturelle und fachliche Kompetenzen erwartet. Unternehmen, die ihre Mitarbeiter hier nicht „mitnehmen“ und vorbereiten, haben einen klaren Wettbewerbsnachteil.

Impulse setzt hier bereits bei der Ausbildung an und ermöglicht es, insbesondere auch kleineren Unternehmen, ihren Auszubildenden und Gesellen die Gelegenheit zu geben, sich international zu vernetzen und den eigenen Horizont zu erweitern. Handwerkliche Berufe sind dabei ausdrücklich erwünscht. Ziel sind vornehmlich Länder in Europa mit Dualer Ausbildung.

Rotary unterstützt Betriebe dabei sowohl bei der Auswahl des Auszubildenden, als auch bei der Organisation und Durchführung des Austausches. Hierzu gehört die Auswahl eines Gastbetriebs für den Auszubildenden im Ausland sowie die Auswahl einer passenden den Auszubildenden aufnehmenden Familie im Ausland.

Wie läuft der Austausch ab?

Der Prozess für Unternehmen, Betriebe und Auszubildende

Schritt 1 – Kontakt zu Rotary

  • Rotary und/oder der Betrieb nehmen den Kontakt zueinander auf. Zuständig für den Austausch ist der Rotary Club vor Ort. Wenn man sein Interesse auf der Anmeldungsseite zeigt, wird dieses an einen Rotary Club vor Ort weitergeleitet (zur Registrierung). Alternativ kann man diesen auch selbst über folgenden Link suchen:  https://rotary.de/clubs/

Schritt 2 – Vorauswahl Berufsbilder, Austauschländer und Auszubildende/Gesellen

  • Es folgt eine Vorauswahl über passendende Berufsbilder (insbesondere Handwerksberufe) und mögliche Wunsch-Gastländer (auch können Ausbildungsbetriebe hier vorab „eigene“ Partnerbetriebe und ggf. auch Gastfamilien im In- und Ausland vorschlagen; eine feste Garantie für ein bestimmtes Gastland kann von Rotary im Vorfeld nicht gewährt werden).
  • Der Betrieb trifft eine Vorauswahl über passende Auszubildende bzw. Gesellen und spricht sie an; Rotary kann bei der Ansprache den Betrieb unterstützen (etwa mit einem Vortrag über „Impulse“ im Betrieb).

Schritt 3 – Der Auszubildende / Geselle wird aktiv

  • Er klärt vorab mit seiner Familie, ob diese bereit und in der Lage ist, einen Gast-Auszubildenden/Gesellen bei sich aufzunehmen. Sollte dies nicht möglich sein, werden mit Rotary mögliche Alternativszenarien geklärt (z. B. andere Gastfamilie).
  • Er meldet sich bei Interesse mit Lebenslauf und Motivationsschreiben beim Rotary Club vor Ort (fördert Eigeninitiative).
  • Rotary prüft final die Passung des Auszubildenden für das Programm.

Schritt 4 – Auswahl und Matching durch Rotary:

  • Rotary sucht über sein rotarisches Netzwerk nach einem passenden Gastbetrieb und Gastfamilie im europäischen Ausland (Matching)
  • Rotary unterstützt bei den Formalien, bearbeitet und legt (konkreter Zeitraum und Dauer, ggf. Klärung Freistellung mit Berufsschule, zuständiger Kammer, Versicherung und ggf. Visum) fest. Ein Rotary Club vor Ort ist erforderlich.
Gibt es Voraussetzungen für die Teilnahme?

Das sollten Auszubildende oder Gesellen mitbringen

  • Duale Berufsausbildung im 2. Lehrjahr oder Berufsausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen haben
  • Bei der Ausreise mindestens 18 Jahre alt
  • Sprachkenntnisse: Grundkenntnisse in Englisch
  • je nach Zielland und Berufsfeld sind teilweise auch Grundkenntnisse in der entsprechenden Landessprache empfehlenswert; Bereitschaft zu Sprachkurs sollte in jedem Fall vorhanden sein (in einigen Ländern genügt auch die Deutsche Sprache)
  • Eigeninitiative und ehrliches Interesse an fremden Kulturen (Eignung als Botschafter für sein Unternehmen, Land und Rotary)
  • Klärung mit seiner Familie, ob die (ggf. zeitgleiche) Aufnahme eines Gastes möglich ist (Rotary macht hier bei allen Gastfamilien stets im Vorfeld einen Hausbesuch)
  • Bereitschaft, sich nach Rücksprache mit seinem Ausbildungsbetrieb um einen Platz beim örtlichen Rotary Club zu bewerben
  • Erstellung des Lebenslaufes und eines kurzen Motivationsschreibens, warum der/die Auszubildende teilnehmen möchte
  • Bereitschaft zur Vorstellung im örtlichen Rotary Club und zu einem kurzen Vortrag nach Beendigung des Austausches über die gesammelten Erfahrungen
Warum ist es vorteilhaft am Impulse-Austausch teilzunehmen?

IMPULSE erreicht Win-Win-Win-Win-Situation für die Unternehmen, Auszubildenden/Gesellen, Rotaract und Rotary

  • Unternehmen nutzen Marketing-Ansatz zur Gewinnung Auszubildender und zur Bindung nach Abschluss der Ausbildung an das Unternehmen; knüpfen gleichzeitig Geschäftskontakte ins Ausland oder verbessern ggf. die Zusammenarbeit der Standorte in den verschiedenen Ländern (mehr Verständnis, persönliche Kontakte etc.), mediale Aufmerksam wird u. a. auch durch Pressearbeit gemeinsam mit Rotary erreicht
  • Unternehmen steigern insgesamt ihre Attraktivität als Ausbildungsbetrieb sowie als Arbeitgeber und sichern sich somit die nötigen Fachkräfte (Steigern der Mitarbeiterbindung), gewinnen Marktvorteile durch die Qualifizierung für Handlungsfelder – sprachlich, fachlich und persönlich – ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
  • Unternehmen motivieren ihre Auszubildenden und Gesellen, die durch „Impulse“ engagierter und selbstständiger werden, neue Techniken kennen lernen und somit vielseitiger einsetzbar sind, Hemmschwellen und Vorurteile werden abgebaut
  • Gerade auch kleinere Betriebe im Handwerk und deren Auszubildende können hiervon profitieren, da ihnen häufig die finanziellen und organisatorischen Möglichkeiten fehlen, einen solchen Austausch selbst durchzuführen.
  • Auszubildende erweitern darüber hinaus ihren kulturellen, sprachlichen und fachlichen Horizont, werden persönlich gefestigt, entwickeln Problemlösungsfähigkeiten in einem anderen Umfeld
  • Rotaract Clubs unterstützen die Betreuung
  • Die Rotary Clubs vor Ort sorgen für einen sicheren Ablauf und eine qualifizierte berufliche Betreuung.
Sprechen wir auch über die Kosten

Kosten für das entsendende Unternehmen, die Auszubildenden oder Gesellen und die Rotary Clubs

Entsendendes Unternehmen

  • stellt den (eigenen) Auszubildenden unter Fortzahlung der Vergütung für die Dauer des Austausches frei und
  • übernimmt Auszubildenden aus Ausland für 3 Wochen in den Betrieb (ohne Zahlung Vergütung);
  • ggf. Unterstützung oder Übernahme Fahrtkosten (als Betriebsausgaben absetzbar)
  • Gesellen können durch einen motivierenden Einstieg an das Unternehmen gebunden werden.

Auszubildender

  • trägt Fahrtkosten (ca. 300 €, abhängig vom Gastland) und Kosten für Ausflüge vor Ort (ggf. Unterstützung durch Unternehmen)
  • Azubi ist bereit und in der Lage Austausch-Azubi aus dem Ausland aufzunehmen (sonst muss andere Familie gefunden werden)

Rotary

  • übernimmt die Vermittlung und Unterbringung in Gastfamilie für den deutschen und ausländischen Azubi
  • zahlt jeweils ein Taschengeld in Höhe von insgesamt 100 € für 3 Wochen,
  • ggf. Unterstützung bei Sprachkurs vor Ort
  • Gewährleistet organisatorische Unterstützung

Weitere Förderungen

  • Förderungen einzelner Berufsverbände oder nach dem ERASMUS-Projekt können ergänzend genutzt werden
Häufig gestellte Fragen

Rahmenbedingungen für den Austausch (Azubis)

  • Dauer: Gemäß des Berufsbildungsgesetztes (§ 2 Absatz (3) BBiG) können Auszubildende bis zu einem Viertel ihrer Ausbildung im Ausland absolvieren.
  • Ausbildungsvergütung: Die Pflicht zur Zahlung der Ausbildungsvergütung bleibt während des Auslandsaufenthalts bestehen. Gegebenfalls kann mit dem aufnehmenden Betrieb vereinbart werden, dass dieser einen Teil der Vergütung übernimmt.
  • Kosten: Die Reise- und Unterbringungskosten müssen von dem/der Auszubildenden selbst getragen werden. Es besteht die Möglichkeit, als Ausbildungsbetrieb oder Auszubildender über Förderprogramme Zuschüsse (z.B. Erasmus) zu erhalten.
  • Informationspflichten: Der Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, den Auslandsaufenthalt der zuständigen Kammer anzuzeigen. Dauert der Auslandsaufenthalt länger als vier Wochen, muss außerdem ein Ausbildungsplan mit der Kammer abgestimmt werden.
  • Berufsschule: Der/Die Auszubildende muss eine Freistellung von der Berufsschule beantragen. Im Ausland muss keine vergleichbare Berufsschule besucht werden, der/die Auszubildende ist aber dazu verpflichtet, den versäumten Unterrichtsstoff selbstständig nachzuarbeiten.
  • Berichtsheft: Die Pflicht zur Führung eines Berichtshefts besteht im Ausland fort.

Versicherungen

  • Absolvieren Auszubildende einen Lernaufenthalt im Ausland, besteht innerhalb der EU der Schutz der deutschen Sozialversicherung (Renten-, Kranken-, Pflege- und Unfallversicherung) in der Regel weiter. Gleiches gilt für die Haftpflichtversicherung.
  • In Ländern außerhalb der EU besteht der Versicherungsschutz nur dann weiter, wenn es ein entsprechendes Abkommen mit Deutschland gibt. Der Ausbildungsbetrieb muss einen Antrag bei der Krankenversicherung stellen, um die Entsendung und die Gültigkeit für das entsprechende Land bescheinigen zu lassen. Bei Entsendungen von EU-Staatsangehörigen, die in ein Land des europäischen Wirtschaftsraums entsendet werden, ist dies das Formular A 1; bei einer Entsendung in ein nicht-europäisches Land bzw. bei der Entsendung eines Nicht-EU-Bürgers das Formular E 101. Die Anträge sowie Informationen zu den einzelnen Ländern finden Sie unter www.dvka.de.
  • Grundsätzlich empfiehlt sich der Abschluss von zusätzlichen Versicherungen, da z. B. ein Krankenrücktransport nicht durch Regelleistungen abgedeckt ist. Lassen Sie sich diesbezüglich von Ihren Versicherungsträgern beraten.
  • Zudem sollte die Berufsgenossenschaft über den Auslandsaufenthalt informiert werden.

*) Auf dieser Seite ist stets die geschlechtsneutrale Form bzw. Ansprache m/w/d gemeint. Aus Gründen der Vereinfachung und des Leseflusses wird auf eine explizite Kennzeichnung an jeder auftretenden Stelle verzichtet.

Was ist Rotary?

  • Weltweite ehrenamtliche Vereinigung von 1,2 Millionen berufstätiger Männer und Frauen aus Angehörigen aller Berufe
  • In 200 Ländern organisiert in 35.000 Rotary Clubs
  • Gründung des ersten Clubs 1905 in Chicago, Illinois
  • 53.000 Rotarier in Deutschland leisten weltweit humanitäre Dienste, setzen sich für Frieden und Völkerverständigung ein

Ziele und Aktivitäten von Rotary

  • Über den Berufsdienst setzt sich Rotary für die Förderung der beruflichen Fähigkeiten junger Menschen ein: So wird das vorhandene weltweite berufliche Wissen und Können zur Förderung der unterschiedlichsten gesellschaftlichen Anforderungen aller Berufe genutzt.
  • Über den Jugenddienst ermöglicht es Rotary jedes Jahr weltweit zwischen 8.000 und 10.000 Jugendlichen durch seine Austauschprogramme andere Länder und Kulturen kennenzulernen und sich auch persönlich weiter zu entwickeln.
  • Mit der Initiative „Impulse“ verknüpft Rotary die Erfahrungen in beiden Bereichen und ermöglicht es neben Schülern jetzt auch Auszubildenden, Gesellen und deren Betrieben an internationalen Austauschprogrammen teilzunehmen.

Weitere Informationen zu Rotary finden Sie unter https://rotary.de

Hier kann ich den Flyer herunterladen

Hier gibt es weiterführende Informationen

In welchem Bereich gilt diese Initiative?

Hier gelange ich zum Geltungsbereich.

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Sollte jemand Interesse an einem solchen Austausch haben und nicht in diesem Einzugsbereich leben und arbeiten, dann muss man seinen nächstgelegenen Rotary Club suchen und auf einen Austausch ansprechen:
Hier kann ich den Rotary Club finden.